Mariä Lichtmess trägt in der katholischen Kirchen den Namen „Praesentatio Jesu in Templo“ bzw. Darstellung des Herrns und findet am 2. Februar jeden Jahres statt. Es handelt sich somit um kein Marienfest im klassischen Sinne und lässt sich auch nicht mit Mariä Himmelfahrt oder Mariä Empfängnis vergleichen. Lichtmess besagt in diesem Fall die Reinigung der Frau 40 Tage nach der Geburt eines Jungen, der in diesem Fall Jesus war. Mariä Lichtmess ist mittlerweile kein gesetzlicher Feiertag mehr, was in Bayern jedoch noch bis 1912 der Fall war.
An Mariä Lichtmess werden Kerzen geweiht. Früher markierte Mariä Lichtmess das Ende der Weihnachtszeit
Welche Traditionen bestimmen Mariä Lichtmess?
Mariä Lichtmess oder das Fest der Darstellung des Herrn lässt sich auf das vierte Jahrhundert zurückdatieren. Es besteht eine direkte Verbindung zu Heiligabend um dessen Nebenfest es sich handelt. In der katholischen Kirche werden an Mariä Lichtmess die Kerzen geweiht und in einer Prozession durch die Kirche getragen. Der Name Mariä Lichtmess basiert auf der zwischenzeitlichen Verschiebung des Fokus auf die Person Marias, was sich im Rahmen der Liturgiereform des Jahres 1960 jedoch wieder auf die Festlegung als ein Fest des Herrns änderte. Interessant ist der enge Zusammenhang zum Fest des heiligen Blasius und dem damit verbundenen Blasiussegens, der am 3. Februar gespendet wird und gegen Halskrankheiten und das Ersticken an einer Fischgräte helfen soll. Mariä Lichtmess markiert zudem das Ende der Weihnachtszeit.
Was geschieht an Mariä Lichtmess?
Entsprechend der Bedeutung als Ende der Weihnachtszeit im katholischen Glauben, werden an Mariä Lichtmess die Weihnachtsbäume abgebaut und die Krippen geschlossen. Geändert wurde diese oftmals noch lebendige Tradition von offizieller Seite mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil, das eine Vorverlegung auf den ersten Sonntag nach dem Dreikönigstag brachte. In früheren Jahren war Mariä Lichtmess ein Lostag, an dem das Bauernjahr begann und die Löhne ausgezahlt wurden. Zudem endeten an Mariä Lichtmess die Arbeitsverhältnisse von Mägden und Knechten. Auch ging an Mariä Lichtmess die Zeit des künstlichen Lichts zu Ende, die am Michaelistag, dem 29. September, begonnen hatte. Im schwäbisch-alemannischen Bereich beginnt an Mariä Lichtmess die Fastnacht.
In Frankreich, Belgien und der französischen Schweiz werden an Lichtmess Crêpes zubereitet, in Luxemburg ziehen Kinder von Haus zu Haus und singen Lieder, um Süßigkeiten zu erhalten.