Während der Tag der Befreiung in anderen Ländern längst den Rang eines Feiertags hat, unternimmt das Bundesland Berlin im Jahr 2020 einen ersten Anlauf. Anlass ist der 75. Jahrestag der Kapitulation der Wehrmacht gegenüber den Alliierten und damit das Ende des Zweiten Weltkriegs. Das Datum ist entsprechend der 8. Mai. In der DDR war der „Tag der Befreiung“ bereits in den Jahren zwischen 1950 und 1967 sowie im Jubiläumsjahr 1985 ein offizieller Feiertag.
Veteranen am Tag der Befreiung
Welchen geschichtlichen Hintergrund hat der Tag der Befreiung?
Der geschichtliche Rahmen für den „Tag der Befreiung“ bildet die Festlegung für den Waffenstillstand am Ende des Zweiten Weltkriegs für den 8. Mai 1945. Die Unterzeichnung der Kapitulation des Deutschen Reichs war ursprünglich für den Abend des 8. Mai anberaumt, zog sich jedoch bis nach Mitternacht hin. Aufgrund der Zeitverschiebung gedenkt man in Russland daher am 9. Mai als „Tag des Sieges“.
Diskussionen um den Tag der Befreiung
Während in der DDR schon bald eine Erinnerungskultur etabliert hat, kam es in der Bundesrepublik Deutschland zu erheblichen Diskussionen. Vielerorts herrschte die Einstellung vor, dass „Niederlage“ nicht gefeiert werden dürften. Die erste offizielle Regierungserklärung fand unter der Ägide des Bundeskanzlers Willy Brandt im Jahr 1970 statt. In Mecklenburg-Vorpommern handelt es sich beim 8. Mai seit 2002 um einen staatlichen Gedenktag, in Brandenburg wurde diese Tradition im Jahr 2015 begonnen und Berlin macht 2020 den Anfang mit einem gesetzlichen Feiertag.
Tag der Befreiung in anderen Staaten
In den Niederlanden sowie in Frankreich, Tschechien und der Slowakei ist der Tag der Befreiung ebenso ein gesetzlicher Feiertag wie in Italien und der Ukraine. Das Datum kann jedoch variieren, was mit der unterschiedlichen Historie der Länder zu tun hat.