Peter und Paul oder genauer gesagt das Fest der Apostel Petrus und Paulus steht in der katholischen Kirche im Rang eines Hochfestes, ist jedoch kein gesetzlicher Feiertag. Gefeiert wird Peter und Paul am 29. Juni und damit nur wenige Tage nach dem Johannistag, zu dem allerdings keine inhaltliche Brücke geschlagen werden kann.
Volksbrauch des Petersfeuer in Süddeutschland zum Feiertag Peter und Paul
Worauf lässt sich Peter und Paul zurückführen?
Die Tradition von Peter und Paul nimmt naturgemäß nicht auf die unterschiedlichen Geburts- oder Todestage der beiden Heiligen Bezug, sondern wurde aufgrund der Übertragung der Reliquien in die Sebastians-Katakomben in Rom. Dass es sich dabei um ein Apostelfest handelt, steht seit dem sechsten Jahrhundert fest.
In frühen Jahren war Peter und Paul auch ein Feiertag, was in Preußen jedoch im Jahr 1796 abgeschafft wurde. Andere deutsche Staaten folgten dann im 18. Jahrhundert. In Italien war Peter und Paul bis ins Jahr 1976 gesetzlicher Feiertag und manche Politiker fordern eine Wiedereinführung. In Malta hat sich das Fest bis heute gehalten.
Welche Bräuche existieren an Peter und Paul?
Besondere Wichtigkeit im katholischen Glauben erhält Peter und Paul dadurch, dass an diesem Tag in aller Regel die Weihesakramente gespendet werden und entsprechend Priester- oder Diakonsweihen auf dem Programm stehen. Die orthodoxen Kirchen legen zudem ein Apostelfasten ein, das eine Woche nach Pfingsten beginnt und an Peter und Paul endet.
Im Volksbrauch wird vor allem in Süddeutschland und Österreich das Petersfeuer angezündet, was sich auch als Variante des Johannisfeuers ansehen lässt. Besonders bekannt ist das Peter-und-Paul-Fest im badischen Bretten, das in jedem Jahr von Freitag bis Montag dauert und in einer Darstellung des Lebens um 1504 mit mehr als 3.000 ehrenamtlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern besteht.