Kaum ein anderes Fest wird so stark von Klischees und Fehleinschätzungen begleitet, wie Halloween. Da stets am 31. Oktober gefeiert wird, fällt Halloween in manchen Bundesländern mit dem Reformationstag und damit einem gesetzlichen Feiertag zusammen. Unmittelbar auf den Spuk folgt mit Allerheiligen ein ebenfalls teilweise gesetzlich vorgeschriebener Feiertag. Dieser Zusammenhang zeigt sich auch in der Namensgebung, denn Halloween bedeutet nichts anderes als „All Hallows’ Eve“, also den Vorabend von Allerheiligen. Halloween selbst gilt nicht als Feiertag, blickt jedoch auf eine Jahrhunderte alte Tradition zurück.
Ein alter Brauch: ausgehöhlte Kürbisse zu Halloween
Worauf gründet die Tradition von Halloween?
Darüber, worauf die Tradition von Halloween gründet, existieren unterschiedliche Lesarten. Tatsache ist, dass es sich keineswegs um eine US-amerikanische Erfindung handelt, wenngleich die heutige Art und Weise des Feierns durchaus aus den USA beeinflusst ist. Da auch Halloween ein Fest der Toten ist, ist ein Bezug zum kirchlichen Allerheiligen und dem darauffolgenden Allerseelen jedoch nicht von der Hand zu weisen. Aus vorchristlicher Zeit ist ein keltischer Brauch zu Beginn der Winterzeit überliefert und Halloween steht hinsichtlich seiner Bedeutung auf einer Stufe mit der Walpurgisnacht bzw. ist deren winterliches Pendant. Auch werden vielfach Parallelen zum keltischen Fest Samhain hergestellt. Unabhängig davon, welche Feste sich bei Halloween historisch überlagern, erfuhr der Brauch vor allem durch den Ausfall des Karnevals im Jahr 1991 erhöhte Beliebtheit und ist seither in der US-amerikanischen Ausprägung auch in Deutschland bekannt.
Was passiert an Halloween?
Die vielen alten Bräuche, die mit Halloween
einhergingen, sind mittlerweile fast komplett ausgelöscht. In der modernen
Fassung werden vor allem Kürbisse ausgehöhlt und aufgestellt, was aus dem
Irland des 19. Jahrhunderts bekannt ist. An dem Tag verkleiden sich Kinder auf
möglichst gruselige Weise und ziehen von Tür zu Tür. Mit dem Spruch „Süßes oder
Saures“ wird um Süßigkeiten gebeten und wenn keine Belohnung folgt, Streiche
gespielt. Vergleichbare Bräuche existierten und existieren in Deutschland auch
zu anderen Jahreszeiten, wurden jedoch – so die Meinung von Kritikern – durch
den lauten und teils schrillen Charakter von Halloween verdrängt.