Der Tag der Deutschen Einheit ist das deutsche Pendant zum österreichischen Nationalfeiertag bzw. der Bundesfeier in der Schweiz. Seit dem Inkrafttreten der deutschen Wiedervereinigung finden die Feiern alljährlich am 3. Oktober statt. In Zeiten der deutschen Teilung war der 17. Juni als Nationalfeiertag und „Tag der deutschen Einheit“ (ausdrücklich mit einem kleinen „d“) vorgesehen. Der Tag der Deutschen Einheit ist ein bundeseinheitlicher Feiertag und führt entsprechend dazu, dass sowohl die Geschäfte geschlossen bleiben als auch nicht gearbeitet wird sowie die Schulen geschlossen bleiben.
Symbol der Wiedervereinigung: Das Brandenburger Tor in Berlin
Geschichte des deutschen Nationalfeiertags
Wie es der Name bereits sagt, wird am Tag der Deutschen Einheit die Wiedervereinigung gefeiert. Diese fand am 3. Oktober 1990 statt und sorgte dafür, dass die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik zu einem einheitlichen Staat wurden. Ein interessantes Detail ist dabei, dass die deutsche Einheit bereits in früheren Jahren zum Anlass für einen Nationalfeiertag genommen wurde. Nach der Gründung des zweiten deutschen Reichs im Spiegelsaal von Versailles (1871) wurde der Sedantag besonders gefeiert. Am 2. September 1870 hatte die französische Hauptarmee kapituliert und das im Entstehen befindliche Deutschland den Deutsch-Französischen Krieg faktisch gewonnen. Parallel fanden aber auch am 18. Januar die so genannten Reichsgründungsfeiern statt, sodass kein einheitlicher Nationalfeiertag existierte.
Dies sollte sich auch während der Weimarer Republik nicht ändern, die die Unterzeichnung der Verfassung durch Reichspräsident Friedrich Ebert am 11. August 1919 als ausschlaggebend ansah. Diese Tradition wurde von den Nationalsozialisten beendet, die den 1. Mai als Feiertag der deutschen Arbeit an die frei gewordene Stelle setzte. Dieser Tag ist heute noch als Tag der Arbeit bzw. als Staatsfeiertag in Österreich bekannt.
Der 17. Juni, der zwischen 1954 und 1990 als Tag der deutschen Einheit fungierte, galt offiziell stets als „Nationaler Gedenktag des deutschen Volkes“. Gedacht wurde den Opfern des Volksaufstands am 17. Juni 1953. In der DDR war übrigens der 7. Oktober als „Tag der Republik“ und der Gründung des sozialistischen deutschen Staats der Nationalfeiertag.
Auf welches Ereignis bezieht sich der Tag der Deutschen Einheit?
Der heutige Tag der Deutschen Einheit bezieht sich auf die Überwindung der deutschen Teilung. Ursprünglich war auch der 9. November (1989) im Gespräch, da an diesem Tag die Berliner Mauer fiel. Als problematisch galt hierbei jedoch, dass am selben Tag (1938) die Reichspogromnacht stattfand.
Der Tag der Deutschen Einheit ist der deutschlandweit einzige Feiertag nach Bundesrecht, d.h. der einzige Feiertag der offiziell bundeseinheitlich gilt. Sämtliche andere Feiertage inklusive Weihnachten oder Ostern befinden sich in der Entscheidungsgewalt der Länder.
Wie wird der Tag der Deutschen Einheit gefeiert?
Am Tag der Deutschen Einheit finden deutschlandweit Feste statt. Der offizielle staatliche Festakt wird in der Landeshauptstadt abgehalten, deren Bundesland den Vorsitz im Bundesrat führt. Begleitet wird dieser Festakt stets von einem so genannten „Deutschlandfest“. 2017 fand der Tag der Deutschen Einheit in der rheinland-pfälzischen Hauptstadt Mainz statt, 2018 und 2019 sind Feierlichkeiten in Berlin und Kiel geplant. Das Motto wird stets individuell festgelegt.
In der Bundeshauptstadt Berlin rücken vor allem das Brandenburger Tor und die Straße des 17. Juni in den Fokus. Hier finden zahlreiche Konzerte mit Hunderttausenden von Besuchern statt. Traditioneller Höhepunkt ist das alljährliche Feuerwerk.