Der Heiligabend fällt traditionell auf den 24. Dezember und ist genau genommen kein gesetzlicher Feiertag. Entsprechend haben die meisten Geschäfte noch bis zum frühen Nachmittag geöffnet, um die letzten Weihnachtseinkäufe zu ermöglichen. Zahlreiche Landesgesetze schreiben zudem einen „stillen Tag“ ab dem Nachmittag vor und teilweise darf in den Gastronomien ab 14 Uhr nur weihnachtliche Musik gespielt werden. Gefeiert wird der Abend vor dem Weihnachtsfest bzw. 1. Weihnachtstag.
Deutsches Ritual: Geschenke am Heiligabend
Auf welche Tradition geht Heiligabend zurück?
Heiligabend leitet die Heilige Nacht oder Christnacht ein. Folgt man alten Kalendern, so gehört die Zeit nach Sonnenuntergang bereits zum folgenden Tag, womit ab diesem Moment das alljährliche Weihnachtsfest beginnt. Gemäß dem Evangelium, wurde Jesus in dieser Nacht im Stall zu Bethlehem geboren, womit es sich um ein christliches Hochfest handelt. Abgesehen von der Nacht zum Ostersonntag handelt es sich bei der an Heiligabend stattfindenden Christmette um die bedeutendste kirchliche Feier, die zur Nacht stattfindet. Der Begriff „Mette“ kommt vom lateinischen „hora matutina“, was so viel wie Morgenstunde bedeutet. In den meisten Gemeinden ist die Christmette an Heiligabend der am besten besuchte Gottesdienst des Jahres.
Wie wird Heiligabend in Deutschland gefeiert?
Heiligabend ist in Deutschland traditionell mit der Bescherung und dem Überreichen von Geschenken verbunden. Gefeiert wird im Familienkreis, wobei meist schon am Morgen der Christbaum geschmückt und die Krippe aufgestellt wird. Die Tradition des Weihnachtsbaums geht auf das 19. Jahrhundert zurück und wurde in Deutschland geboren. Sobald es dunkel wird, werden die Geschenke überreicht. Danach wird gemeinsam gegessen, wobei in den meisten Regionen einfache Gerichte wie Kartoffelsalat mit Würstchen auf dem Speiseplan stehen. Es ist allerdings auch möglich, dass die traditionelle Weihnachtsgans oder ein Karpfen bereits an Heiligabend serviert werden. Vielfach geht der Bescherung ein gemeinsames Singen voraus und die Vorstellung, dass die Geschenke vom Christkind oder dem Weihnachtsmann gebracht werden, wird vor allem in Familien mit Kindern transportiert. Mancherorts werden an Heiligabend zudem Kerzen in die Fenster gestellt.
Welches regionale Brauchtum existiert?
Wenngleich die Bräuche an Heiligabend
in den meisten Regionen einheitlich ausgeprägt sind, existieren lokale
Unterschiede. Diese betreffen beispielsweise die Frage, ob die Geschenke vom
Christkind (vorwiegend in katholischen Gebieten) oder vom Weihnachtsmann (in
evangelischen Gebieten) gebracht werden. Des Weiteren findet in manchen
Gegenden in der Vorweihnachtszeit das „Wichteln“ als anonyme Form des
gegenseitigen Beschenkens statt.