Der 2. Weihnachtstag fristet in Deutschland ein wenig ein Schattendasein. Nichtsdestotrotz handelt es sich um einen bundesweiten gesetzlichen Feiertag. Hintergrund für diesen Status ist die Oktav, die früher das Weihnachtsfest begleitete und mit den Jahren immer kürzer wurde. Der 2. Weihnachtstag schließt naturgemäß an den 1. Weihnachtstag an und liegt auf dem 26. Dezember. Der Tag wird auch Stephanitag genannt und ist mancherorts „Gebetstag für verfolgte Christen“.
Festlich geschmückter Tisch zu Weihnachten
Worauf basiert die Tradition des 2. Weihnachtstags?
Der 2. Weihnachtstag beinhaltet keine eigenständige Tradition, sondern ist als Teil des Weihnachtsfestes anzusehen. Nach christlichem Glauben wird der Fokus nicht mehr allein auf die Geburt Jesu, sondern eher auf die damit einhergehende Fleischwerdung Gottes bzw. die Inkarnation gelegt. Zumeist dominiert diese Tradition auch die Liturgie und nicht – wie in früheren Jahrhunderten – das Gedenken an den heiligen Stefan, wobei es hier unterschiedliche regionale Ausgestaltung geben kann.
Wie wird der 2. Weihnachtstag gefeiert?
Auch der 2. Weihnachtstag wird deutschlandweit im Kreis der Familie gefeiert, wobei oftmals die Reste der vorangegangenen Festessen verzehrt werden. Eine eigenständige kulinarische Tradition existiert nicht.
Bemerkenswert ist der Brauch des „Stephanus steinigen“, der vor allem im Münsterland und anderen Teilen Westfalens gepflegt wird. Dabei ziehen (meist) Männer von Kneipe zu Kneipe und müssen dabei einen Stein in ihrer Tasche tragen. Gedacht wird damit an die Steinigung des ersten Märtyrers Stephanus im Jahr 40.
In früheren Jahren existierte noch ein deutlich umfassenderes Brauchtum wie das Austeilen von Brot oder das Ziehen von Haus zu Haus, was mittlerweile aber weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Selbiges gilt auch für den Stephaniwein oder die Segnung von Pferden und Kutschen.