Der Dreikönigstag bzw. das Fest der heiligen drei Könige ist sowohl in Baden-Württemberg als auch in Bayern und Sachsen-Anhalt ein gesetzlicher Feiertag. Nichtsdestotrotz stellt Epiphanias (Erscheinung des Herrn), wie das Fest im christlichen Kontext genannt wird, auch in den anderen Bundesländern einen kirchlichen Festtag dar. Interessant ist dabei, dass der Dreikönigstag in manchen Traditionen als Neujahrstag zelebriert wird. Ferner ist der 6. Januar nach dem bis ins Jahr 1582 geltenden Julianischen Kalender zudem der erste Weihnachtstag (und damit das Weihnachtsfest der orthodoxen Kirchen).
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Worauf basiert der Dreikönigstag am 6. Januar?
Der 6. Januar war bereits in der griechisch-römischen Zeit des Alten Ägyptens ein besonderer Feiertag und in früheren Jahren dem Sonnengott Aion gewidmet. Als christliches Epiphanias wurde das Datum schon im zweiten Jahrhundert begangen und verdrängte bald die heidnischen Riten. Die Heiligen Drei Könige spielten erst in der Westkirche eine Rolle, als der 6. Januar der Anbetung der Könige zugeordnet wurde.
Die historischen Drei Könige waren vermutlich keine Könige, sondern möglicherweise Sterndeuter. Auch die Namen Caspar, Melchior und Balthasar wurden erst im sechsten Jahrhundert zugeordnet, ebenso wie die vermeintlichen Gaben zur Geburt Jesu, nämlich Weihrauch, Myrrhe und Gold.
Welches Brauchtum existiert am Dreikönigstag in Deutschland?
Der Dreikönigstag wird mit einer Fülle an unterschiedlichem Brauchtum begangen. An erster Stelle sind die Sternsinger zu nennen, die in katholischen Regionen von Haus zu Haus ziehen und dort den Segen C+M+B (Christus Mansionem Benedicat bzw. Christus segnet dieses Haus) mitsamt der jeweiligen Jahreszahl hinterlassen.
Eine weitere Tradition besteht im Hochneujahr und damit einer Verlagerung des Neujahrstags auf das Fest der Heiligen Drei Könige, die besonders im schwäbisch-alemannischen Bereich stattfindet. In diesem Kulturkreis beginnt am Dreikönigstag auch traditionell die Fastnacht.
Fakt ist, dass am 6. Januar die zwölf Raunächte und damit eine magische Zeit endet.
Mancherorts trinkt man sich am Vorabend des Dreikönigstags Stärke in Form von Bier an. Dieser Brauch ist insbesondere in Oberfranken und den daran angrenzenden Regionen vital.
Zuletzt wird in manchen Kirchen am Dreikönigstag
Wasser und Salz geweiht, womit an die Taufe Jesu erinnert wird. Ein
kulinarischer Brauch ist auch der Königskuchen, in den eine Münze oder Bohne
eingebacken wird oder der im Süden Deutschland übliche Brauch, einen Löffel Sampermilli oder Perchtmilch
zu trinken.