Neujahr findet im westlichen Kulturkreis traditionell am 1. Januar statt und ist sowohl in christlicher als auch in gesetzlicher Hinsicht ein Feiertag. Der Tag folgt unmittelbar auf Silvester und steht einerseits für einen besinnlichen Rückblick auf das vergangene Jahr, andererseits für die Vorfreude auf das neue Jahr. Ein interessantes Detail besteht darin, dass bereits die alten Römer im Jahr 153 vor Christus Neujahr auf den 1. Januar gelegt hatten und lediglich das schwäbisch-alemannische „Hochneujahr“ auf den Dreikönigstag datierte.
Eine gängige Tradition: das Wünschen eines frohen, neuen und gesunden Jahres am Neujahrstag
Worauf geht die Tradition des Neujahres zurück?
Neujahr findet grundsätzlich in nahezu jeder Tradition und in jedem Kulturkreis statt. Die Art und Weise, wie die Feiern begangen werden unterscheidet sich dabei ebenso wie das Datum. Hierzulande ist der Ursprung des Neujahrstages zunächst einmal nicht religiöser Natur. Im alten Rom wechselte ursprünglich der Magistrat zu diesem Datum und später feierten auch die Bürgerinnen und Bürger den Beginn eines neuen (Amts-)Jahres.
Das Christentum adaptierte Neujahr auf unterschiedliche Weise. Um das Jahr 700 herum, fanden erste Versuche einer Etablierung als Marienfest statt, die jedoch an der wachsenden Bedeutung von Feiertagen wie Mariä Himmelfahrt scheiterten. Später wurde der Beschneidung und Namensgebung Jesu gedacht, was auch in der lutherischen Kirche so praktiziert wurde.
Auf welche Weise wird Neujahr gefeiert?
Die Art und Weise, in der deutschlandweit Neujahr
gefeiert wird, unterscheidet sich teils deutlich. Während an Silvester traditionell Feuerwerke und Böller
gezündet werden, wird Neujahr etwas ruhiger begangen. Kulinarisch kennt man
beispielsweise den Brauch, dass ein Krapfen bzw. „Berliner“ (Pfannkuchen) verzehrt
wird. Des Weiteren ist üblich, dass man sich entweder in der Silvesternacht
oder an Neujahr ein „frohes neues Jahr“ wünscht und hierzu auch Freunde und
Verwandte anruft. Zu den Neujahrsbräuchen zählt zudem das Verschenken kleiner
Glücksbringer wie vierblättrigen Kleeblättern, Hufeisen oder Pfennig- bzw.
Centstücken. Zuletzt ist sowohl an Silvester als auch an Neujahr die
Linsensuppe ein gern und oft genossener Klassiker. Die einzelnen Linsen
symbolisieren dabei Goldstücke und je mehr der leckeren Hülsenfrüchte verspeist
werden, desto mehr Wohlstand steht ins Haus. Zuletzt ist die Neujahrsansprache
des amtierenden Bundeskanzlers bzw. der amtierenden Bundeskanzlerin zu nennen,
die jedoch bereits am Vorabend im Fernsehen gezeigt wird.