Mariä Himmelfahrt gilt in der katholischen Kirche als das bedeutendste Marienhochfest. Das Fest, dass auf Lateinisch auch „Dormitio”, also “Entschlafung”, genannt wird, ist lediglich im Saarland und in Bayern (dort in 1.704 von 2.056 Kommunen) ein gesetzlicher Feiertag. Die evangelischen Kirchen gehen nicht von einer leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel aus und sehen den Tag daher lediglich als Gedenktag bzw. Todestag Marias an. Das Fest findet stets am 15. August statt.
Die Kräuterweihe ist einer der zahlreichen Bräuche zu Mariä Himmelfahrt
Woran wird an Mariä Himmelfahrt gedacht?
Wie es der Name bereits sagt, erinnert Mariä Himmelfahrt an die Aufnahme Marias in den Himmel. Im fünften Jahrhundert wurde bereits ein Marienfest am bis heute gültigen Datum gefeiert und auch der Glaube an eine leibliche Aufnahme der Mutter Jesu in den Himmel existiert schon seit dem sechsten Jahrhundert. In Deutschland existiert das Fest seit dem neunten Jahrhundert. In den Rang eines Dogmas wurde dieses jedoch erst 1950 durch Papst Pius XII. erhoben. Dieser führte auch am Oktavtag von Mariä Himmelfahrt das Fest Mariä Königin ein. Hinsichtlich des Anlasses bestehen Parallelen zu Christi Himmelfahrt, wenngleich es sich bei Maria eher um eine Aufnahme in den Himmel gehandelt haben soll. Diese erfolgt unmittelbar nach deren Grablegung durch ihren Sohn Jesus, gemeinsam mit Engeln. Anders formuliert, stieg Christus aus eigener Kraft in den Himmel auf, während Maria aufgenommen wurde. Dieser Unterschied wird besonders anhand der lateinischen Begriffe “Assumptio Mariae" (Aufnahme Marias) und "Ascensio Christi" (Aufsteigen Christi) deutlich.
Wie wird Mariä Himmelfahrt gefeiert?
Mariä Himmelfahrt wird in den Kirchen Bayerns als “großer Frauentag” bezeichnet und geht seit dem 14. Jahrhundert mit Kräuterweihen einher. Diesem Brauchtum tragen auch Bezeichnungen wie “Büschelfrauentag” oder “Unser Frauen Würzweih" Rechnung, die mancherorts noch Verwendung finden. Hintergrund ist die Legende, dass bei Öffnung des Grabes Marias kein Leichnam, sondern Kräuter und Blumen vorgefunden wurden.
Besonders bedeutend sind die Feiern im Raum Süddeutschland. Erwähnenswert ist die Fatima-Schiffsprozession in Lindau am Bodensee, bei der jährlich rund 4.000 Besucher gezählt werden sowie die Lichterprozession im bayerischen Ort Maria Vesperbild mit bis zu 18.000 Teilnehmern. Wallfahrten finden zudem im Münsterland sowie in Ostenland (Ostwestfalen) statt.