Der Muttertag ist einer der wenigen deutschen Festtage, die keinerlei kirchliche Verankerung haben. Da das Fest stets auf den zweiten Sonntag im Mai fällt, handelt es sich auch um keinen gesetzlichen Feiertag. Es kommt jedoch in manchen Tagen vor, dass Muttertag und Pfingsten auf dasselbe Datum fallen. Die Tradition stammt aus den USA und wurde erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach Europa exportiert. Dort war es vermutlich die Blumenindustrie, die dem Muttertag zum Durchbruch verhalf.
Traditionelles Geschenk am Muttertag - der Blumenstrauß
Welche Tradition steht hinter dem Muttertag?
Mancherorts wird die Tradition des Muttertags bis in die Antike verfolgt und mit dem römischen Kybele-Kult in Einklang gebracht. Weitere vergleichbare Ansätze lieferte der „Mothering Day“ im England des 13. Jahrhunderts. Fakt ist jedoch, dass die heutige Form eher auf die Frauenbewegung in den USA und Großbritannien, namentlich auf die Methodistin Anna Marie Jarvis, zurückgeht. Diese forderte bereits in den 1860er Jahren einen Mütter-Friedenstag und erreichte im Jahr 1914 die Durchsetzung des „Mother‘s Day“ durch den US-Kongress. Ein interessantes Detail ist dabei, dass die ursprüngliche „Erfinderin“ diesen Muttertag aufgrund des unverkennbar kommerziellen Charakters schnell abschaffen wollte, was ihr jedoch nicht gelang.
Der Muttertag in Deutschland
Nach Deutschland gelangte der Muttertag tatsächlich durch den Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber. Dieser importierte die US-Tradition im Jahr 1922 mit einer Plakatkampagne und dem Slogan „Ehret die Mutter“. Zum öffentlichen Feiertag wurde der Muttertag jedoch erst von den Nationalsozialisten erklärt, die zudem Mütterweihen und das Mutterkreuz einführten. In der Bundesrepublik wurde der Muttertag beibehalten, gilt jedoch als Übereinkunft verschiedener Wirtschaftsverbände ohne staatliche Verankerung.
Die Bedeutung des Muttertags
Die Bedeutung des Muttertags ist vor allem
ökonomischer Natur. Aufgrund der Tradition, Mütter an diesem Tag zu beschenken,
werden in Deutschland beträchtliche Summen aufgewendet, die vor allem in
Blumengeschenke aber auch in andere Sachgeschenke fließen.