Der Ostersonntag folgt auf die Osternacht bzw. Karfreitag und Karsamstag. Gemeinsam bilden diese drei Tage das so genannte Triduum Sacrum, das bereits mit dem letzten Abendmahl am Abend des Gründonnerstags beginnt. Ostern gilt als der höchste Feiertag im Christentum, wobei die drei Tage des Triduums unter liturgischen Gesichtspunkten ein einziges Hochfest darstellen. Das Datum richtet sich nach dem so genannten Lunisolarkalender. Vereinfacht ausgedrückt, fällt der Ostersonntag stets auf Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling bzw. nach der Tag-und-Nacht-Gleiche. Die Bedeutung des Ostersonntags lässt sich auch daran ablesen, dass sich sowohl Karneval bzw. Fasching als auch Christi Himmelfahrt und Pfingsten an dessen Datum orientieren.
Kind bei der Suche nach Ostereiern am Ostersonntag
Was wird am Ostersonntag gefeiert?
Der Ostersonntag ist der erste Tag nach der Auferstehung Jesu aus dem Grab. Der Begriff wird vielfach auf das altgermanische Wort „Austro“ für Morgenröte zurückgeführt. Hier handelt es sich somit eventuell gleichermaßen um die Adaption eines germanischen Frühlingsfestes wie um das Gedenken an das leere Grab Jesu, das laut dem Markus-Evangelium am frühen Morgen und somit bei Morgenröte entdeckt wurde. Eine weitere Lesart verknüpft Ostern mit dem nordgermanischen Begriff „ausa“ für Gießen. Diese Erklärung nimmt auf das vielfach an Ostern stattfindende Taufritual Bezug.
Folgt man dem Evangelium, so hat Jesus den Tod überwunden und ist am Morgen des Ostersonntags leiblich vom Tod auferstanden. Dies geschah am dritten Tag nach dessen Kreuzigung. Verbindlich festgelegt wurde der Termin für den Ostersonntag bzw. Ostern erstmals im Rahmen des Konzils von Nicäa im Jahr 325.
Wie wird der Ostersonntag gefeiert?
Am Ostersonntag wird in allen Kirchen gleichermaßen gefeiert. Vielfach finden die Auferstehungsfeiern auch schon in der Osternacht statt und es werden die so genannten Osterfeuer entzündet. Es endet die Fastenzeit und in der katholischen Kirche wird seitens des Papstes der traditionsreiche Segen „Urbi et orbi“ (Der Stadt (in diesem Fall Rom) und der gesamten Welt) ausgesprochen. In der Osternacht oder auch am Ostersonntag zieht die Osterkerze in die katholischen Kirchen ein und verbreitet ihr Licht.
Brauchtum am Ostersonntag
Wie kaum ein anderer Feiertag, ist der Ostersonntag mit Brauchtum verbunden. An erster Stelle steht sicherlich der deutschlandweit gepflegte Brauch der Eiersuche. Vor allem Kinder suchen meist im Außenbereich nach gefärbten Hühnereiern aber auch kleinen Geschenken und Süßigkeiten, die – entsprechend der Erzählung – vom Osterhasen versteckt wurden. Die Eier und Süßigkeiten landen zumeist in einem so genannten „Osternest“, bei dem es sich um einen Teller oder Korb handelt.
Ein alter Brauch ist das Verspeisen eines Osterlamms. Diese Tradition geht auf das jüdische Pessachfest zurück und erinnert zudem daran, dass Jesus vielfach als „Lamm Gottes“ bezeichnet wurde. Das Lamm (in Form eines Kuchens) wird als Zeichen des Lebens und der Überwindung des Todes angesehen.
Ebenfalls zu nennen sind die Osterfeuer, die jedoch bereits am Abend des Karsamstags angezündet werden sowie das Osterwasser. Letzteres gilt als Symbol für Fruchtbarkeit und bezeichnet das gesegnete Taufwasser aus der Osternacht. Ebenfalls als Osterwasser-Brauch kann das Baden junger unverheirateter Frauen in einem fließenden Bach am Morgen des Ostersonntags gelten.
Zuletzt ist spätestens seit Goethes Faust auch der
Osterspaziergang ein beliebtes Ritual und dient auch dem Zweck, den Frühling zu
begrüßen.